Resümee der Brutsaison 2015

Wie bereits im Kapitel „Weiterer Brutverlauf“ beschrieben, wurde in diesem Jahr nur ein Jungvogel aufgezogen. Anfang Juni hat dieser dann den Nistplatz verlassen. Anschließend konnte er noch einige Zeit am Standort, zum Teil zusammen mit den Altvögeln, gesichtet werden. Häufig wurde dafür das Geländer eines Schornsteins in ca. 70 m Höhe genutzt, der auch den Altvögeln seit jeher als Ansitz und Ruheplatz dient und sich in der Nähe des Nistplatzes befindet. Dieser ornithologisch auch als „Ästlingphase“ bezeichnete Lebensabschnitt der Jungvögel bildet den Übergang zur Selbstständigkeit. In gleichem Maße verliert sich allmählich die Bindung an die Altvögel und den Niststandort.

Die Altvögel, insbesondere der Terzel, sind nach wie vor in der Nähe oder auch direkt am Nistplatz zu sehen, wenn auch nicht mehr mit der Häufigkeit wie während der Brutphase und Jungenaufzucht. Die Bindung an den Nistplatz, auch außerhalb der Brutsaison, entspricht dem arttypischen Revierverhalten der Wanderfalken und dient vor allem dazu gleichgeschlechtliche Konkurrenten fernzuhalten.

Wir beabsichtigten den Nistplatz noch vor dem Beginn der Hauptbalzzeit im Februar 2016 zu säubern und mit einer geeigneten Bodenauflage, z. B mit Sand neu auszustatten. Die Säuberung ist zwar kein unbedingtes Erfordernis aber als vorbeugende Maßnahme gegen Parasiten vorteilhaft. Insofern sind wir optimistisch, dass die Falken uns auch im nächsten Jahr als unsere „Zielitzer Wanderfalken“ die Treue halten und ganz nebenbei, ökologisch nachhaltig dafür sorgen, dass der Bestand verwilderter Haustauben im Werksbereich auch weiterhin begrenzt bleibt.