Weiterer Brutverlauf

unsere Wanderfalken hatten auch in diesem Jahr "pünktlich" das Brutgeschäft begonnen. Die Folge war, dass vier Eier im Abstand von zwei bis drei Tagen, beginnend am 09.03.15, gelegt wurden. Am 17.04.15 schlüpfte das erste von drei Jungen, denen in kurzem Abstand zwei weitere, scheinbar ohne Auffälligkeiten folgten und auch zu diesem Zeitpunkt nichts daraufhin deutete, dass sich diese Situation sehr bald ändern würde. Überraschend und auch mit einer gewissen Bestürzung musste dann festgestellt werden, dass am 20.04.15 zwei der Jungen unmittelbar neben dem brütenden Weibchen bewegungslos in der Bodenspreu lagen. Noch am gleichen Tag konnte dokumentiert werden, dass das Weibchen ein verendetes Junges kröpfte. Einen Tag später war auch das zweite verendete Junge nicht mehr zu sehen, so dass wahrscheinlich davon auszugehen ist, dass auch dieses durch das Weibchen gekröpft wurde. Ein Verhalten, dass artgemäß ist, denn letztendlich stellten beide verendeten Nestlinge für das Weibchen ein "Nahrungsdepot" dar, welches energetisch verwertet wurde. Die Anlage von "Nahrungsdepots" gehört übrigens zum natürlichen Verhalten der Art, wenn Beute nicht sogleich verwertet wird.                                                                                     

Die Ursache für den Tod beider Nestlinge ist unklar. Auf Spekulationen über die Todesursache wird deshalb verzichtet.       

Das bis vor einiger Zeit noch vorhandene vierte und auch noch weiter bebrütete Ei ist nicht mehr zu sehen. Vermutlich war dieses Ei nicht befruchtet und ist inzwischen zerbrochen.

Die Entwicklung des überlebenden Nestlings verläuft bis jetzt ohne Auffälligkeiten. 

Der Nestling, wahrscheinlich ein Weibchen, wird jetzt infolge des Entwicklungsstadiums zunehmend aktiver. Deshalb wurde die Kamera am 14.05.15 auf den dem Nistkasten vorgelagerten Balkon ausgerichtet, der durch den Nestling schon jetzt erkundet und in Kürze sicher auch für die Kräftigung der Flugmuskultur und erste Flugübungen genutzt wird. Von einer Neuausrichtung der Kamera zu einem späteren Zeitpunkt wurde, wie auch in den letzten Jahren abgesehen, da mit zunehmender Befiederung das Risiko, dass der Nestling durch die Störung, wenn auch noch flugunfähig, vom Nistplatz abspringen würde, täglich zunimmt.