Resümee der Brutsaison 2019

Wie jedes Jahr wurde zu Beginn des Jahres die Eiablage durch das Anlegen einer Nistmulde durch die Wanderfalken vorbereitet. Dies erfolgte in der Art, dass der Terzel mit der Brust schiebend die Vertiefung herstellte, in der später die Ablage von 4 Eiern erfolgte. Die Eiablage begann am 09.03.19. Das vierte und letzte Ei wurde in der Nacht zum 16.03.19 gelegt. Die Aufzucht der 4 geschlüpften Nestlinge erfolgte ohne Komplikationen. Die Beringung der Nestlinge fand am 12.05.2019 statt. Bei den Nestlingen handelte sich wahrscheinlich um 1 Weibchen und 3 Terzel. Es dauerte dann nicht mehr lange und die Nestlinge waren vollständig befiedert. Erste Flugübungen auf dem „Balkon“ des Nistplatzes schlossen sich an. Am 23.05.19 erhielt ich von einer auf dem Werksgelände tätigen Firma den Hinweis, dass ein vermutlich noch junger Wanderfalke auf einer Freifläche des Werksgeländes sitzt und scheinbar nicht Auffliegen kann. Eine Nachsuche am gleichen Tag war allerdings ergebnislos. Am 25.05.19, einem Sonnabend, führte ich nochmals eine Nachsuche durch und konnte einen jungen Wanderfalken, in einer misslichen Lage sitzend, ca. 100 vom Nistplatz entfernt aber scheinbar unverletzt, entdecken. Dieser wurde mit Hilfe unserer Werksfeuerwehr geborgen. Da an den Tagen zuvor Wind mit starken Böen herrschte ist nicht auszuschließen, dass der Junge Falke bei seinen Flugübungen auf dem „Balkon“ des Nistplatzes von einer Windböe erfasst und abgetrieben wurde. Noch am Fundtag übergab ich den Vogel einem Falkner in der Nachbarstadt, der ihn von einem praktizierenden Tierarzt mit spezieller Greifvogelkenntnis untersuchen ließ. Organ- oder sonstige Verletzungen wurden nicht festgestellt. Nach 3 Tagen in der Obhut des Falkners und der Versorgung mit artgerechter Atzung (Nahrung) holte ich ihn wieder ab und setze ihn in unmittelbarer Nähe des Brutplatzes auf dem Flachdach eines hohen Gebäudes aus. Dort saß bereits ein Jungfalke, der sich wie der Fundvogel in der Ästlingsphase befand, d. h. ausgeflogen war aber noch von den Altvögeln mit Atzung versorgt wird. Nach weiteren Kontrollen und Beobachtungen nehme ich an, dass alle 4 Jungvögel letztendlich die Ästlingsphase überstanden haben und selbstständig geworden sind.

Wie jedes Jahr hoffen wir natürlich, dass auch die Brutsaison 2020 erfolgreich verlaufen wird. Auch für die Zwischenzeit wünschen wir viel Freude bei der Beobachtung der Falken, die auch jetzt ab und zu am Nistplatz zu sehen sind.